Gemeinde Wenigzell

Seligsprechungsverfahren

für Mutter Barbara Sicharter und Sr. Maria Krückl eröffnet

Premiere in der Kirchengeschichte – erstmals sollen zwei Wenigzellerinnen seliggesprochen werden!

Es ist einzigartig, dass in der katholischen Kirche für zwei Steirerinnen ein Seligsprechungsverfahren eingeleitet wurde. Bei solch einem Verfahren prüft die Kirche in einem oft langjährigen Prozess, ob eine verstorbene Person „vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist“. Das gesamte Leben des Verstorbenen wird in genauesten Recherchen geprüft, bevor der Vatikan alle Akten, welche die Diözese weiterleitet, durch viele Fachleute begutachtet. Zuletzt bedarf es eines Wunders auf die Fürsprache des Kandidaten, für den das Seligsprechungsverfahren läuft. Die letztendliche Entscheidung, ob der Verstorbene als „Seliger“ bzw. „Heiliger“ in der Kirche verehrt werden darf oder nicht, liegt dann beim Papst selbst . Im Falle eines ermordeten Kandidaten wird geprüft, ob es sich tatsächlich um ein Martyrium handelt, d.h. ob er aufgrund seines katholischen Glaubens ermordet wurde.

Nun wurde solch ein Seligsprechungsprozess (Verfahren) für zwei „Vorauer Marienschwestern“, die beide in Wenigzell geboren wurden, am 4. Mai 2022 vom Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl eröffnet. Es handelt sich dabei um die Gründerin der Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau Mutter Barbara Sicharter und um die Novizin Sr. Maria Krückl.

Seligsprechungsverfahren Mutter Barbara Sicharter und Sr. Maria Krückl


Barbara Sicharter wurde am 4. Dezember 1829 am Kroneggerhof in Wenigzell  geboren. Ihre Kindheit und Jugendzeit verbrachte sie in ihrer Familie und in einem christlichen Umfeld. Nach einer Zeit des Fragens und Suchens nach dem Willen Gottes, begann sie, dem inneren Ruf folgend, mit einigen Freundinnen ein zurückgezogenes, vom Gebet geprägtes, gottgeweihtes Leben, im gemieteten „Tonihäusl“ in Vorau (Schachen). Nach und nach klopften Menschen an ihre Tür und baten um Hilfe. Die Schwestern gingen bereitwillig in die Häuser der Bittenden, um Kranke und Arme zu pflegen und auch im Haushalt oder in der Landwirtschaft zu helfen. Bedürftige nahmen sie zur Betreuung und Pflege in ihr Haus auf, welches bald zu klein wurde. Sie kauften ein größeres und daraus entwickelte sich ein Spital, welches 1876 die Betriebsbewilligung erhielt. Barbara Sicharter betete viel, oft ganze Nächte hindurch, vor allem vor wichtigen Entscheidungen. Aus dem Gebet holte sie sich die Kraft für ihr Leben und Wirken und vertraute in allem auf die Vorsehung Gottes. Sie leitete mit großer Umsicht und Liebe das Krankenhaus und die wachsende Gemeinschaft, welcher sich immer mehr junge Frauen anschlossen. Mutter Barbara Sicharter starb nach einem heiligmäßigen Leben im Dienst an den Kranken, Armen und Notleidenden am 9. Februar 1905 und wurde am Johannesfriedhof in Vorau begraben.

 

Sr. Maria Krückl wurde am 17. Juni 1918 in ihrem Heimathaus Sichart 39 (vulgo Seppl im Lafnitzegg) in Wenigzell geboren und auf den Namen Margareta getauft. Als sie fünf Jahre alt war, starb ihre Mutter. Gottvertrauen und Gebet bestimmten das Familienleben. Ihrer Sehnsucht nach einem gottgeweihten Leben folgend trat sie 1944 in die Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau ein. Am 7. September 1944 wurde sie eingekleidet und erhielt den Namen Sr. Maria. Als im April 1945 die Kriegsfront in Vorau nahte, riet die Oberin den Novizinnen, besser in ihr Elternhaus zurückzukehren, um vor der drohenden Gefahr sicherer zu sein. Sr. Maria folgte diesem Rat am Weißen Sonntag, dem 8. April, an dem sie noch die Hl. Messe besuchte und ein letztes Mal die Hl. Kommunion empfing. Am Nachmittag desselben Tages wurde sie am elterlichen Hof von einem russischen Soldaten überrascht und angegriffen. Es folgte ein sehr heftiger Kampf, indem sie mit aller Entschiedenheit ihre Reinheit verteidigte. Schließlich tötete der Soldat sie durch zwei Schüsse in den Kopf. Sr. Maria Krückl wurde in ihrem Elternhaus aufgebahrt und drei Tage später, am 11. April 1945, im Grab ihrer Mutter bei der Kirche in Wenigzell beigesetzt.

 

 

Bitte melden sie ihre Gebetserhörung auf die Fürsprache von Mutter Barbara Sicharter bzw. von Sr. Maria Krückl bei:

Kongregation der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau

8250 Vorau, Spitalstraße 101c

Seligsprechung@marienschwestern-vorau.at

Mehr Informationen:

www.marienschwestern-vorau.at

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