Gemeinde Wenigzell

Geschichte

Ein Geschichtlicher Rückblick auf die Ursprünge von Wenigzell

Die Ursprünge Wenigzells gehen auf das Jahr 1141 zurück: Damals kam Graf Wolfrad von Treffen aus dem Geschlecht der Grafen von Veringen im Tauschhandel mit dem Erzbischof von Salzburg in den Besitz der „100 Huben“. Zur Kolonisierung zog er Siedler aus seiner schwäbischen Heimat heran. Von diesen ursprünglichen Siedlern hat sich aber nichts erhalten (z. B. im Namensgut), da sie bald von Siedlern aus dem Pittener-Gebiet überlagert wurden. Auch die Namen der Katastralgemeinden gehen auf (bayrische) Familiennamen der letztgenannten Siedler aus dem Pittener-Gebiet zurück. Vermutlich schenkte noch Graf Wolfrad von Treffen dem Chorherrenstift Vorau einen Waldhügel, auf dem dieses um 1185 eine Kapelle der Heiligen Margareta, die 1209 erstmals erwähnt wird und einen Wirtschaftshof errichtete. Von diesem stammt auch der Name, der so viel wie „kleiner Hof“ bedeutet. Um die Kapelle der Heiligen Margareta entstand auch das Dorf, von dem wir schon um 1200 Zeugnis besitzen.

Vielleicht schon um 1220 wurde Wenigzell eine eigenständige Pfarre, da wir um 1250 den ersten Pfarrer namens Heinrich kennen. Aus der Zeit der Reformation wissen wir, dass die Wenigzeller treu zum alten Glauben standen, was wohl auch auf die gute seelsorgliche Betreuung durch die Vorauer Chorherren zurückzuführen ist. Vermutlich wurde nach dem Neubau der Stiftskirche von Vorau (1660 bis 1662 durch Domenico Sciassia) auch die Pfarrkirche von Wenigzell neu erbaut.

1692 erwirkte Pfarrer Georg Tentius über den Vorauer Propst Phillip Leisl bei Papst Innozenz XII. die Bestätigung der Patrizibruderschaft. Diese machte Wenigzell zu einem vielbesuchten Wallfahrtsort zum Heiligen Patrizius. Der Zustrom der Wallfahrer wurde so stark, dass am Patrizitag, dem 17. März 1716 ein Wallfahrer in der Kirche erdrückt wurde. 1721 freskierte der bedeutende Barockmaler Johann Cyriak Hackhofer die fünf Initiennischen um die Kirche mit den Geheimnissen des Schmerzhaften Rosenkranzes.

Infolge des Patrizitages 1716 entschloss man sich zum Neubau der Pfarrkirche, der 1733 bis 1735 von Andreas Straßgietl ausgeführt wurde. Die ca. 40 m lange Kirche erhielt eine reiche barocke Ausstattung: die Wände wurden mit feinen Stukkaturen überzogen, in die Kartuschen für Fresken von Joseph Georg Mayr eingelassen waren. Außerdem erhielt die Kirche fünf Altäre: den Hochaltar zu Ehren der Heiligen Margareta sowie die vier Seitenaltäre der Heiligen Maria und Josef sowie der Heiligen Patrizius und Leonhard. Im Zuge des Josephinismus wurden 1783 die Votivbilder aus der Kirche entfernt und auch die Wallfahrt wurde verboten. Im Biedermeier erholte sich die Wallfahrt aber wieder.

1829 wurde in Wenigzell Barbara Sicharter, die Ordensgründerin der Vorauer Schwestern und Gründerin des Marienkrankenhauses Vorau geboren.

In den letzten Kriegstagen 1945 wurde das gesamte Dorf Wenigzell durch einen Irrtum Opfer des Krieges. Bei einem Angriff der Russen wollte man ein dort vermutetes Waffenlager eliminieren, welches aber tatsächlich im nahegelegenen Ratten stationiert war. Die Kirche brannte aus und bis auf einzelne abgelegene Häuser wurde alles zerstört. 1946 begann der Wiederaufbau: Die Kirche bekam ein neues Dach, Fenster wurden eingesetzt, neue Glocken wurden angeschafft und die Kirche neu ausgestattet. Die Ausstattung wurde noch bis 1992 ergänzt.

Wenigzell entwickelte sich nach dem Krieg zu einer vielbesuchten Sommerfrische, vor allem für die Wiener.

1982 wurde Wenigzell Sieger bei der Entente Florale Europe, dem europäischen Blumenschmuckwettbewerb.

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